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8 Gründe, warum Slider auf Webseiten keine gute Idee sind!

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8 Gründe, warum Slider auf Webseiten keine gute Idee sind!

Autor: Christian Rath|Datum: 28. Oktober 2022

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Welche Gründe sprechen gegen den Einsatz von Slidern?

Der Einsatz von Slidern im oberen Bereich der Startseite eines Webauftritts ist sehr beliebt. Und gerade hier macht er vielleicht am wenigsten Sinn!
 
Ein Einsatz von Slidern bietet sich im Allgemeinen an, wenn man verschiedene aktuelle Angebote mehr oder weniger gleichberechtigt prominent hervorheben möchte. 
Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass bei der Nutzung eines Bildsliders ein Großteil der Klicks auf das erste Sliderelement geht. Die nachfolgenden Elemente weisen zumeist sehr viel geringere Klickraten auf. Das bedeutet, man hätte sich den Aufwand für den Slider sparen und es bei einem Bild belassen können.

Darüberhinaus bergen Slider aber auch gravierende Nachteile:

  1. Bannerblindheit
    Schon im Jahr 2012 führte die Nielsen Norman Group in Großbritannien eine Studie durch, die aufzeigte, dass große Slider-Elemente von Nutzern ebenso ignoriert werden wie Inhalte in der rechten Spalte oder Bannerwerbung. 
    Im Jahr 2013 führte die amerikanische University of Notre Dame eine Studie durch und platzierte einen großen Slider auf mehrere unterschiedliche Websites mit verschiedenen Zielgruppen und Ausrichtungen. Die Ergebnisse der Untersuchung waren erschütternd: Nur 1 – 2 % aller Nutzer klickten auf den Slider. Davon klickten 84 % nur auf das erste Element. Die vier weiteren Inhalte des Sliders wurden fast vollständig ignoriert.
    Viele Menschen verwechseln Slider mit Werbebannern, die ebenfalls häufig Animationen enthalten. Da wir inzwischen gelernt haben, störende Werbung geistig auszublenden, werden Slider in vielen Fällen einfach übersehen.
     
  2. Zu hohe Geschwindigkeit beim Wechsel des Motivs
    In welcher Geschwindigkeit ein Slide zum nächsten wechseln sollte, hängt nicht nur von seinem Inhalt, sondern auch von der jeweiligen Zielgruppe ab. Ein Slide mit viel Text sollte dahingehend natürlich länger betrachtet werden können als ein reiner Bildslider mit kurzer call-to-action-Aufforderung. Ebenso fühlen sich ältere Menschen durch zu schnelle Wechsel in der Sliderabfolge häufig überfordert.
     
  3. Slider geben keine Orientierung und verwirren den Besucher daher eher
    Zur Orientierung auf einer Webseite braucht der Betrachter einen Fixpunkt. Das kann eine klare Aussage sein, worum es auf einer Website geht, oder auch ein aussagekräftiges Bild. Die animierten Slider hingegen wechseln sekündlich Motiv und Aussage und verwirren damit die meisten Nutzer.
     
  4. Slider gehen von passiven Nutzern aus
    Der Internetnutzer sitzt in der Regel nicht vor seinem Bildschirm und konsumiert passiv das Webangebot. Eine Homepage ist kein Spielfilm; der User ist meist ungeduldig und sucht in der Regel nach Informationen. Findet er diese nicht schnell genug, bewegt er sich zu dem nächsten Anbieter. Sie haben also nur wenige Sekunden Zeit, um die Aufmerksamkeit Ihres Besuchers zu wecken und sein Interesse zu erzeugen.
     
  5. Slider konvertieren am schlechtesten
    Ob Neukundengewinnung, Kontaktaufnahmen, Newsletter-Anmeldungen oder den Download von Informationsmaterial, eine Website hat immer ein Ziel.  Sobald dieses Ziel erreicht wird, spricht man von einer „Conversion“. Der Besucher „konvertiert“ also zu einem Kunden. Nur 0,22 % der Besucher einer Website klicken auf einen Button oder Link (Call-to-Action), wenn sie in einem Slider platziert sind.
     
  6. Slider sind für Smartphones oftmals ungeeignet
    Slider stammen noch aus dem Desktop-Zeitalter. Inzwischen nutzt die überwiegende Mehrheit aller Nutzer das Internet auf mobilen Endgeräten. Hier steht jedoch wesentlich weniger Platz zur Verfügung. Slider werden häufig mobil als horizontales Swipe-Element umgesetzt, bei dem die Elemente der Slideshow seitwärts verschoben werden. Für die meisten Nutzer ist das eine eher ungeübte Navigationsweise. Im Internet ist man eher gewohnt, Website-Inhalte einfach nur nach unten zu scrollen und nicht nach rechts oder links.
     
  7. Weniger Platz für SEO-relevanten Content
    Google legt bei der Einschätzung von Webseiten vor allem Augenmerk auf den Inhalt, der im sichtbaren Bereich („above the fold“) zu finden ist. Wenn sich SEO-relevanter Content aufgrund des Sliders unterhalb des sichtbaren Bereichs befindet, wird ihm durch die Suchmaschinen eine geringere Bedeutung beigemessen. Hinzu kommt, dass er von dem Seitenbesucher eventuell nicht wahrgenommen wird, da er nicht direkt sichtbar ist.
     
  8. Langsame Ladezeiten 
    Slider mit mehreren großen Bildern laden deutlich länger als einzelne Bilder oder reiner Text. Dies verringert die User Experience und erhöht dadurch die Absprungraten.
     

Fazit:
Nun könnte man meinen, dass die Verwendung von Slidern ein absolutes no-go wäre. Es gibt aber durchaus sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für diese Technik. So lassen sich z.B. Kundenlogos, Bildimpressionen und ggf. auch Kundenrezensionen sinnvoll in Slidern abbilden. Voraussetzung hierbei ist jedoch immer, dass die oben genanten Punkte in der Umsetzung berücksichtigt werden.
Vom Einsatz eines Sliders im Kopfbereich einer Webseite würden wir jedoch im Regelfall absehen.